Brukkaros

Brukkaros
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Brukkaros

Die Ebene habe ich hinter mir gelassen auf der Suche nach dem Alleinsein. Anstrengend war es gewesen, bis hierher zu kommen. Mit dem Auto so hoch, wie es ohne Allradantrieb möglich war. Dann zu Fuß weiter, erst auf der Geländewagenpiste und schließlich auf dem schmalen Pfad. Aber jetzt bin ich angekommen und weiß nicht, wohin ich zuerst sehen soll.
Hinter mir, weit unter mir, die Ebene. Die hitzeflirrende Ebene, die so weit reicht, dass ich die Krümmung der Erde erkennen kann. Die Ebene, in der Menschen leben. Vor mir der Krater, die Explosionsnarbe im Berg. Ein weites flaches Rund, bewachsen mit Bäumen, Büschen und Löwengras. Kraterwände, die aus diesem Rund nach oben wachsen. Erst wenig geneigt, dann immer steiler. An den Hängen silbrigglänzende Köcherbäume und grüngolden leuchtende Grasbüschel. Und ganz oben nackter roter Fels unter blauem Himmel.
Der Krater lockt mich. Ich stelle mir vor, in ihn hinunterzusteigen. Die Mulde zu durchstreifen, den Duft der Pflanzen einzuatmen und die Ruhe zu genießen. Alleinsein zu dürfen.
Ich will bleiben. Aber das Alleinseindürfen wird zum Alleinseinmüssen, wenn die Nacht anbricht. Die Ruhe, die ich jetzt spüre, wird zur Bedrohung werden, wenn es dunkel wird. Und die Tageshitze wird hier sehr schnell der Nachtkälte weichen. Ich werde wiederkommen. Aber heute muss ich zurück. Auch wenn jeder Schritt nach unten, jeder auf dem Rückweg zurückgelegte Meter mich der Glut der Ebene, der unbewegten heißen Luft der Niederung näher bringen wird.


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