Hidden Vlei

Hidden Vlei
Hidden Vlei
Hidden Vlei
Hidden Vlei

Langsam lasse ich meine Hand durch den roten Sand gleiten. Er fühlt sich an wie warmer Samt und fließt zwischen den Fingern hindurch wie goldenes Wasser.
Gerade noch hatte die Kühle des frühen Morgens den Weg hierher, den Aufstieg durch den Dünensand erleichtert, jetzt kann ich schon ahnen, welche Kraft die Sonne in wenigen Stunden haben wird.
Unter mir liegt die Senke mit ihrer Erinnerung an vergangenen Regen. Viele haben das Warten auf das Wasser nicht überlebt. Ihre Überreste sind jetzt als Skelette zu finden, Schädel und Rückgrat eines Tieres oben im Sand oder bizarre Baumleichen unten im See aus gedörrtem Lehm. Nur ganz spezielle Methoden lassen an einem solchen Ort überleben - Wurzeln, die Wasser aus hundert Metern Tiefe heraufholen, Antilopen, die nie durstig werden.
Und dann, wenn das Wasser wiederkommt, wird es nicht nur Leben spenden, sondern auch Zerstörung bringen. Denn, wenn Wasser kommt, dann kommt viel Wasser. Meterhoch in den Baumwipfeln ist Schwemmholz früherer Fluten zu finden.
All dies erkenne ich jedoch nur als Ober- oder Untertöne - zu eindrücklich ist die Schönheit. Schönheit trotz aller Härte, trotz aller lebensfeindlichen Umstände.


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