Zimbabwe
über das Land
Das Wort "Zimbabwe" bedeutet in der Sprache der Shona "hochgeachtete Häuser" oder "Häuser aus Stein".
Das Land |
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Offizieller Name: |
Republik Zimbabwe |
Hauptstadt: |
Harare |
Fläche: |
390580 km² |
Geographische Gliederung: |
Zentrales Hochland, Abfall in Stufen zur Zambezimulde im Norden und zur Limpopomulde im Süden, im Osten Randketten, im äußersten Westen Anteil am Kalaharibecken |
Klima: |
Wechselfeuchtes, tropisches Klima |
Hauptflüsse: |
Zambezi, Limpopo |
Höchster Punkt: |
Inyangani, 2596 m |
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Die Regierung |
Regierungsform: |
Präsidiale Republik mit Mehrparteiensystem; seit 1984 auf dem Weg zum sozialistischen Einparteienstaat |
Staatsoberhaupt: |
Staatspräsident |
Regierungschef: |
Staatspräsident |
Administrative Gliederung: |
7 Provinzen mit 163 lokalen Selbstverwaltungskörperschaften |
Legislative: |
Zweikammerparlament bestehend aus Abgeordneten mit 100 gewählten und Senat mit 40 teils ernannten Mitgliedern |
Gerichtswesen: |
1 Oberster Gerichtshof (Supreme Court mit Appellationsgericht), 1 Hoher Gerichtshof (High Court),
Regionalgerichte, Magistratsgerichte |
Streitkräfte: |
Freiwilliger Wehrdienst; Stärke: Armee 46000 Mann, Luftwaffe 1000 Mann |
Die Leute |
Bevölkerungszahl: |
9721000 (1990) |
Sprache: |
Englisch |
Religion: |
Christen ca. 20% |
Die Wirtschaft |
Währung: |
Zimbabwe-Dollar |
BSP je Einwohner: |
590 US-$ (1987) |
Jährlicher Zuwachs: |
2,6% (1980-1986) |
Handelsbilanz: |
374 Mio. US-$ (1987) |
Importgüter: |
Chemische Erzeugnisse, Fahrzeuge und -teile, Erdöl und -produkte, Eisen, Stahl, Maschinen |
Exportgüter: |
Bergbauprodukte (Asbest, Nickel, Chromerz, Gold, Kupfer, Zinn, Wolfram), Tabak, Baumwolle, Tee, Getreide, Zucker |
Handelspartner: |
Rep. Südafrika, Großbritannien, Zambia, USA, Deutschland |
Tageszeitungen: |
3 mit einer Auflage von 204000 (1986) |
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Geschichte
Es wird angenommen, daß 800 n. Chr. ein geheimnisvolles Königreich auf dem Gebiet des heutigen Zimbabwe entstanden ist. Sichtbares Symbol der langen Geschichte des Landes sind die Steinbauten vom Great Zimbabwe, die aus dem 9. Jh. stammen. Im frühen 15. Jahrhundert gründete der Shonakönig Mutota das mächtige Monomotapa-Reich, das im späten 15. Jahrhundert zerfiel. Es umfaßte einst das gesamte heutige Zimbabwe. Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Land von der "British South Africa Company" (BSAC) in Besitz genommen; 1895 erhielt es den Namen Rhodesien. 1923 wurde Südrhodesien britische Kolonie mit Selbstverwaltungsrechten in inneren Angelegenheiten. Daraus entwickelte sich eine weiße Minderheitsregierung, die das Land de facto allein beherrschte. In der Folge des Zweiten Weltkriegs kam es zu einem beträchtlichen Wirtschaftsaufschwung. Zehn Jahre lang, bis 1963, bildeten Rhodesien und Njassaland eine Konföderation. Anschließend forderten die "Rhodesier" die Unabhängigkeit, die Großbritannien aber nur bei Gleichberechtigung der schwarzen Bevölkerung zugestehen wollte. Daraufhin proklamierte der 1964 zum Premierminister gewählte Ian Douglas Smith einseitig die Unabhängigkeit. Großbritannien und viele andere Länder reagierten mit Boykottmaßnahmen. 1969 wurde das Land Republik. Auf der "Lancaster-House-Konferenz" 1979 in London erhielt das Land als Zimbabwe unabhängigen Status. Aus den folgenden Wahlen ging die "Zimbabwe African National Union" (ZANU) als Siegerin hervor. Premierminister wurde Robert Mugabe.
Als Zimbabwe sich 1980, später als die Mehrheit der anderen afrikanischen Staaten, aber lange vor Namibia und Südafrika, aus weißer Vorherrschaft löste, galt es als Modell für friedliche Koexistenz zwischen Schwarz und Weiß. Inzwischen hat dieses Modell an Glanz verloren: Obwohl von den 300000 weißen Staatsbürgern nur noch weniger als ein Drittel im Lande leben, sind sie dem Präsidenten, der ein überzeugter Marxist ist, ein Dorn im Auge, weil sie noch immer das beste Land besitzen und in der Wirtschaft den Ton angeben. Trotz des geltenden Mehrparteiensystems hat die ZANU-PF-Partei des Präsidenten ein Machtmonopol, das Partei- und Regierungsfunktionäre zu ihrem persönlichen Vorteil ausnutzen. Deshalb ist seit der Unabhängigkeit eine Verschlechterung des politischen und wirtschaftlichen Klimas zu verzeichnen, das zwar nicht aufsehenerregend, aber kontinuierlich ist.
Bevölkerung
Die Bevölkerung Zimbabwes setzt sich im wesentlichen aus zwei Ethnien zusammen: den Shona, die etwa vier Fünftel der Bewohner stellen, und den Ndebele, die im südlichen Landesteil, im Matabeleland, angesiedelt sind. Der Anteil der Weißen ist inzwischen auf 2% zurückgegangen.
Wirtschaft
Zimbabwes Agrarsektor ist leistungsfähig und garantiert die Eigenversorgung des Staates mit Grundnahrungsmitteln. Zudem können in großem Umfang Tabak, Baumwolle, Zucker, Mais und Fleisch exportiert werden. Zimbabwe ist auch reich an Bodenschätzen: Neben den bedeutenden Vorkommen hochwertiger Steinkohle werden vor allem Gold, Nickel, Asbest, Kupfer, Chrom und Eisen gefördert. Der industrielle Sektor ist für afrikanische Verhältnisse weit entwickelt. So verfügt das Land über eine eigene metallverarbeitende und Schwerindustrie; in der Konsum- und Zwischengüterindustrie sind die Textil- sowie die Holz- und Möbelbranche wichtig. Der Strombedarf wird zum großen Teil durch die Wasserkraftwerke des Kariba-Stausees gedeckt.
Natur
Der im Südosten Afrikas gelegene Binnenstaat Zimbabwe wird von einem ausgedehnten Hochland eingenommen, das zu der schwellenartigen Umrahmung des Kalaharibeckens gehört. Das Hochplateau steigt von West nach Ost an. Im zentralen Hochland (Highveld) wird die leicht gewellte Oberfläche von zahlreichen Inselbergen unterbrochen und geht entlang der östlichen Landesgrenze in die landschaftlich überaus reizvollen Eastern Highlands über. Hier erhebt sich der Inyangani (Nyangani), mit 2596 m der höchste Berg Zimbabwes. Als geologische Besonderheit wird das zentrale Mittel- und Hochland auf einer Gesamtlänge von 500 km und einer Breite von 5-6 km von einer Hügelkette, dem Great Dyke, durchzogen. An der Grenze zu Zambia liegen im Nordwesten die weltberühmten Victoriafälle.
Das Klima wird durch die Lage in den äußeren, wechselfeuchten Tropen geprägt, doch werden die Temperaturen durch die Höhenlage gemildert. Die Vegetation des Landes wird - den klimatischen Bedingungen entsprechend - von verschiedenen Formen der Feucht- und Trockensavanne bestimmt. In den Senken wächst lichter, laubabwerfender Trockenwald, der mit zunehmender Feuchtigkeit nach Osten hin dichter wird. Mit Ausnahme der höhergelegenen Randgebirge, deren östliche Hänge mit immergrünen tropischen Bergfeldern besetzt sind, ist der größte Teil des Landes von Savannen bedeckt. Schutzgebiete mit ursprünglicher, weitgehend unberührter Wildnis bilden einige Naturparks.
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